Nun war es also soweit, das Fahrsicherheitstraining stand vor der Tür…Unser Glamper ist ein 5,5 Tonner und so konnten wir das Training nicht in Bremen auf dem ADAC-Platz absolvieren. Wir hatten also alternativ einen Termin in Boksee in der Nähe von Kiel gebucht…
Und warum geht Bremen nicht? Die Fahrsicherheitsanlage (FSA) soll auf einer ehemaligen Müllhalde stehen und so werden dort nur WoMo-Trainings bis 3,5t angeboten….🤷🏻♀️
Unser Training war für Karfreitag um 10.30 Uhr geplant und so sind wir lieber schon am Gründonnerstag gestartet. Der Osterreiseverkehr hatte auch tatsächlich voll zugeschlagen; insbesondere in HH, vor dem Elbtunnel, standen wir mehr als wir fuhren….Wir hatten also alles richtig gemacht☺️
Volker hatte die nette Gaststätte „Auerhahn“ an der B4 in Grevenkrug rausgesucht und dort durften wir kostenlos (wenn man dort isst) für eine Nacht stehen…
Unsere Ankunft war bei herrlichstem Wetter und den Parkplatz hatten wir für uns.
Die Gaststätte öffnete erst um 18.00 Uhr und so haben wir „den Biergarten“ für uns hergerichtet und bei viel ☀️ leckaaa 🍹🍹 genossen……
Pünktlich zur Öffnungszeit knurrte der Magen und so waren wir auch gleich die ersten Gäste. Die Inhaber legen viel Wert auf gute Qualität und so haben wir, nach einem leckerem Essen, Spareribs und selbsgemachte Rindercurrywurst to go mitgenommen. Ach ja, etwas Besonderes gabs da noch: Bier von „Engel“ und selbstgemachten Lakritzschnaps für den Heimweg…😄
Mit einem schönen Sonnenuntergang und der Eintrittskarte für die Sanitäranlage verabschiedeten wir uns dann aber bald ins WoMo…vor uns lag ja ein spannender Tag☝️.
Ich hatte eine unruhige Nacht, was aber nicht an der B4 lag… Ich war aufgeregt und angespannt. Wir haben den Glamper jetzt knapp 1 1/2 Jahre und ich war ihn bisher nur vor einem Jahr mal von Stade zurück und im Herbst noch mal Richtung Süden auf der Autobahn gefahren…also, fast gar nicht…. und den Rückwärtsgang hatte ich noch nie eingelegt….
Also habe ich morgens die letzte Chance genutzt und bin die 9 km zur FSA Boksee gefahren….
Es war Karfreitag und die Menschen meinten es sehr nett mit mir….nicht ein Fahrzeug auf den relativ engen Dorfstrassen im Gegenverkehr 🤗…Herzlichen Dank.
Kurz noch an der Einfahrt vorbei gefahren und damit noch schnell die Rückfahrpremiere abgeharkt…. Und dann waren wir da und es gab kein zurück…
Bei der netten Dame, die uns die Schranke öffnete und erste Anweisungen gab, kullerten tatsächlich bei mir die Tränen….Schon verrückt wie ein Körper reagiert, wenn er nicht auf Normalbetrieb läuft….
Alle Teilnehmenden versammelten sich im Gruppenraum und dort wurden wir von unserem Trainer „Ronny“ begrüßt. Wir waren 8 Fahrer:innen auf 6 WoMo und parallel gab es noch eine WoMo- und eine WoWa-Gruppe….
Nach der Kennenlernrunde, mit Infos zu unseren Fahrzeugen und unseren Fahrkenntnissen, wurden unsere Wünsche zum Training abgefragt und dann ging es raus…
Auch hier gab es erst etwas Theorie. Wir durften zum Beispiel niedrige Hüte vorne um zwei Fahrzeug verteilen. Sie sollten so liegen, dass, wenn der/die Fahrer:in einsteigt, sie beim aufrechtem Sitzen im Fahrersitz, noch sehen kann… Da unser WoMo (es war das Längste und Schwerste) ausgesucht wurde, bin ich dann eingestiegen…Wahnsinn, wie wenig man sieht, bzw. wie weit die Hüte wegliegen müssen, um sie zu sehen… Eine erschreckende, aber auch interessante und wichtige Erkenntnis!!!
Und dann hieß es „Einsteigen“ und das tatsäckliche Fahrtraining begann.
Volker und ich hatte beide das Training (179,-Euro/Person) gebucht, ich hatte aber immer den Vortritt, da Volker einfach mehr Erfahrung hat als ich.
Es wurde Slalom gefahren und es gab viel Kurventraining. Über Funk bekamen wir immer Anweisungen, insbesondere wann wir Vollbremsungen machen sollten….
Wir wurden alle immer mutiger und besser und so wurden die angesagten Geschwindigkeiten entsprechend angepasst. Nach 4 Stunden Training gabs dann eine verdiente Pause und wir konnten unsere Erfahrungen untereinander austauschen…
Ich kann nur sagen: unbedingt nachmachen!
Im zweiten Teil ging es dann um das Bremsverhalten und den Bremsweg bei einer Vollbremsung auf unterschiedlichen Straßenverhältnissen… Ich kann Jedem nur empfehlen: haltet Abstand und setzt euch nach einem Überholvorgang nicht direkt vor ein Fahrzeug. Die Reaktionzeit und der Bremsweg sind erschreckend lang und ein paar Meter können über Leben und Tod entscheiden!
Und dann kam der Kracher; bei 60 km/h in die Vollbremsung gehen und dabei das Lenkrad loslassen🙈…Pppuuuhhh, das kostete schon Überwindung… aber, dank ABS sind unsere Fahrzeuge wirklich ausgereift und eigentlich passiert nichts… Trotzdem hoffen wir, das wir nie in solch eine Situation kommen.
Zu guter Letzt kamen dann noch die Wasserfontänen. Hier mussten wir bis zu 60 km/h schnell fahren. Dann schossen die Fontänen hoch und es musste geguckt werden, ob es eine Lücke zum Ausweichen und Durchfahren gibt oder ob es nur mit einer Vollbremsung zu keinem Aufprall kommt…. Ich kann nur sagen, unser Glamper bekam die eine oder andere Unterbodenwäsche🙊
Um 19.00 Uhr war dann Feierabend. Unser gemeinsames Fazit: Es war genial, beeindruckend, lehrreich, aber auch sehr anstrengend… Mit vielen Aha-Momenten und mehr Gefühl und Sicherheit für das Fahrzeug beendete Ronny unser Training und zur Erinnerung bekamen wir noch ein Zertifikat ausgehändigt….
Mit einem weiteren Paar haben wir uns dann einen Campingplatz in der Nähe gesucht, denn zum weiteren Fahren hatte niemand mehr Lust…(ich habe auch gerne das Steuer dem Volker überlassen🤓).
Wir landeten spontan auf dem Campingplatz „BuM“ in Borgdorf-Seedorf am Borgdorfer See. Im Restaurant „Seeblick“ gönnten wir Vier uns ein leckeres Abendessen und ließen die Erinnerungen des gemeinsam erlebten Tages revue passieren…Danach verabschiedeten wir uns aber erschöpft in unsere Fahrzeuge.
Nach einer erholsamen Nacht, einem Kaffee im WoMo und einem Spaziergang über den Platz, machten wir uns wieder auf, Richtung Heimat… Und, was soll ich berichten… Ich bin gefahren😄
Ich nehme mir jetzt ganz fest vor einfach am Ball zu bleiben… Es wird immer Situationen geben, wo ich kneifen werde (ganz klar auch das Einparken auf unserem Hof), aber durch regelmäßiges Fahren wird es bestimmt besser und besser…
Die nächste Fahrt geht Richtung Holland und ich werde berichten, ob ich am Steuer saß☝️😄